Wenn wir unser Bargeld auf die Bank bringen, gehen die Banknoten in das Eigentum der Bank über. Uns gehört das Geld auf der Bank nicht mehr, die Bank schuldet uns nun diese Summe, was die Bank auf ihrer Bilanz verzeichnet. Doch im Vergleich zu der Bank in Harry Potter oder anderen Fantasybüchern, hinterlegt sie das Geld nicht in einem Tresor für uns, aus dem wir es nach Identitätsnachweis herausnehmen können. Sie verzeichnet das eingezahlte Bargeld als Posten unter „Bargeldreserven“ und als Verbindlichkeit, dass sie uns auf Anfrage die eingezahlte Summe wieder auszahlen muss, auf ihrer Bilanz.
Das Geld auf der Bank gehört uns nicht mehr. Es ist in das Eigentum der Bank übergegangen. Wir haben die Position eines Gläubigers gegenüber der Bank eingenommen. Der Kontoauszug zeigt, wie viel die Bank uns schuldet.
Deshalb kann eine Bank Insolvenz anmelden und wir „unser“ Geld verlieren. Wäre es für uns nur hinterlegt, wäre eine Abholung, wie bei Harry Potter, noch möglich.
Ohne Einlagensicherungsfond würden wir wie alle anderen Gläubiger bedient werden. Doch um regelmäßige Anstürme auf Banken zu verhindern, die eine Bank illiquide machen kann, verspricht der Staat uns im Notfall zu bezahlen. Er sichert unser Vermögen bis zu einem Wert von 100.000 EUR. So werden moderne Anstürme von Firmen und Reichen ausgelöst, wie der Sturm auf die Silicon Valley Bank verdeutlicht hat. Sollte der Staat also alle Einlagen absichern, wie manche vorschlagen?