Der Begriff “Finanzen” (finance) wird heute sehr breit verstanden: Er beinhaltet alle Bereiche des Finanzsystems, also alle Aktivitäten, die im Zusammenhang mit Finanzdienstleistungen stehen: Bankgeschäfte, Fremdkapital, Kredite, Kapitalmärkte, Fonds und Investitionen und viele mehr. Die meisten Finanzdienstleistungen sind zwar hochkomplex, aber im Grund genommen geht es im Finanzwesen heute weiter um “die Beschaffung, die Ausgabe und die Verwaltung von Geld”.
Der Begriff “Finanzen” umfasst die Geldbeschaffung auf der einen Seite und die Ausgabe des Geldes auf der anderen Seite sowie alle Schritten dazwischen — von Staaten, Firmen und Einzelpersonen.
Untergliederung
Finanzen werden meistens in drei unterschiedliche gesellschaftliche Bereiche untergliedert:
- Öffentliche Finanzen (public finance) beschäftigen sich mit den Einnahmen und Ausgaben des Staates.
- Persönliche Finanzen (personal finance) drehen sich um die Haushaltsplanung und den Zugriff auf und die Anlage von Geld einzelner Menschen.
- Unternehmensfinanzierung (corporate finance) beschreibt die finanziellen Aktivitäten von Firmen.
Siegeszug des Begriffs
Vor dem 19. Jahrhundert verstand man unter Finanzen in erster Linie die Aktivitäten rund um die Einnahmen und Ausgaben eines Staates. “Finance” als übergreifende Lehre, wie wir es heute verstehen, begann erst in den 1940er und 1950er-Jahren durch amerikanische Ökonomen und andere Wissenschaftler. Die unterschiedlichen Teilgebiete, die „Finance“ ausmachen, gab es natürlich schon viel länger, wie die Bankenlehre oder die Geldtheorie.
Weit gestreut
Durch seine weitgefasste Natur begegnet man “Finance” heute nicht nur in der Ökonomie, sondern in vielen unterschiedlichen Disziplinen. Finance ist nicht mit der Ökonomie zu verwechseln. Tendenziell war Finance praktisch orientierter als die Ökonomie, die mehr an gesamtwirtschaftlichen Zusammenhängen interessiert ist.